Interview mit Mediatrend-Experte Simon Kaatz.
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(07.02.12)
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zum Mediatrend 2012
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(24.01.12)
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zum "Mediatrend 2009":

Richtig lagen die von MedienRat befragten Experten auch in Ihrer Einschätzung, dass die Medieninhalte an Bedeutung gewinnen werden (60% der Befragten: "Content gewinnt an Bedeutung"). Auch dies wurde jetzt durch eine Untersuchung nachträglich erhärtet. Nach der Studie von Ernst & Young spielen Premiuminhalte – insbesondere im Online-Bereich - auch in Zukunft eine große Rolle in Geschäftsmodellen der Medienwirtschaft (Studie "Der Online-Faktor", August 2009).

Seit 2003 befragt das MedienRat-Institut jährlich führende Consultants, Medienanalysten sowie Medienwirtschaftler nach ihrer Einschätzung zur Entwicklung der Medienwirtschaft in den kommenden Monaten. Die Untersuchung unterscheidet sich von anderen Erhebungen durch einen Meta-Ansatz, also den Versuch, aus der Einschätzung verschiedener Fachrichtungen ein Gesamtbild zu gewinnen. Die Auswertung für den Mediatrend 2010 beginnt in den nächsten Tagen.

(09.12.09)
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zum "Mediatrend 2008": 


Zu dieser Einschätzung kommt auch die gerade veröffentlichte Studie "Mediatrend 2008" des MedienRat-Instituts in Berlin, wonach Radio/Audio gemeinsam mit dem Sektor Mobile Media nach Internet die größten Wachstumschancen zugeschrieben werden. 58,3 Prozent der befragten Medienexperten erwarten im neuen Jahr für das Internet eine positive Entwicklung. 16,7 Prozent sagen dies für den Radio-/Audiobereich voraus, ebenfalls 16,7 Prozent  rechnen für Mobile Media mit Wachstum. Für den Sektor Radio/Audio stellt dies im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Steigerung dar (2006: 10,5 Prozent). Leicht erholt zeigt sich das Fernsehen, bei dem inzwischen fast jeder zehnte Medienexperte eine gute Entwicklung prognostiziert.

(22.01.08)
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zum "Mediatrend 2007": 

Medienjahr 2007: Online hängt TV ab

Deutschlands Medienwirtschaft schließt mit 2007 ein historisches Jahr ab: Erstmals haben die Konsumenten mehr Zeit im Internet verbracht als vor dem Fernseher. Damit bestätigt sich auch die Prognose der Medienexperten, die vor einem Jahr von MedienRat befragt worden sind. Im Mediatrend 2007 hatten 47,4% der Befragten auf das Internet als dem Gewinner des Jahres gesetzt (2006: 35%), weitere 31,6% auf „Mehrwertdienste und Anwendungen“ (2006: 23,5%). Dagegen war das Fernsehen in dieser Trendumfrage von keinem einzigen Experten als möglicher Gewinner bezeichnet worden.

Die Validität dieser Prognose wurde jetzt durch eine Analyse der European Interactive Advertising Association bestätigt, wonach dem Surfen im Internet inzwischen mehr Zeit zugemessen werde als dem Fernsehen. Fazit der Studie: „Damit verliert TV letztendlich seine Vormachtstellung im Medienbereich.“

Richtig lagen die von MedienRat befragten Experten auch in Ihrer Einschätzung, dass die Medieninhalte an Bedeutung gewinnen werden (87,5% der Befragten: „Content gewinnt an Bedeutung“). Auch dies wurde jetzt durch eine Verbraucherstudie belegt. Nach der Untersuchung von nextpractice sind die Medienkonsumenten „genervt von der Trivialität der Inhalte“.

Seit 2003 befragt das MedienRat-Institut jährlich führende Consultants, Medienanalysten sowie Medienwirtschaftler nach ihrer Einschätzung zur Entwicklung der Medienwirtschaft in den kommenden Monaten. Die Untersuchung unterscheidet sich von anderen Erhebungen durch einen Meta-Ansatz, also den Versuch, aus der Einschätzung verschiedener Fachrichtungen ein Gesamtbild zu gewinnen. Die Auswertung für den Mediatrend 2008 beginnt in den nächsten Tagen.

(23.11.07)
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Gastkommentar rundy 42/07


Riepl meets O’Reilly – oder welche Chancen stecken im Web 2.0?

Es ist beinahe 100 Jahre alt und garantierte altgedienten Medienmachern bisher einen ruhigen Schlaf: Das „Rieplsche Gesetz“. Der Chefredakteur der „Nürnberger Zeitung“ formulierte Ende des Ersten Weltkriegs die These, dass bereits etablierte Medien „niemals wieder gänzlich und dauernd verdrängt und außer Gebrauch gesetzt werden (...), sondern sich neben diesen (= neuen Medien, Anm. d. A.) erhalten.“ Oder auf gut Kölsch: „Et hätt noch immer jot jejange!“

Nun bog allerdings schon 2001 Tim O’Reilly ums Eck, bis dato vor allem als Verleger von Computerbüchern bekannt, und lancierte mit durchschlagendem Erfolg den Begriff „Web 2.0“. Seither jagt eine Definition die nächste und wir sprechen schon längst über Web 3.0 und Web 4.0. Doch es bleibt auch die Frage im Raum: Widerlegt O’Reilly Riepl?

Bereits 15% aller Zeitungsleser (14-49 Jahre) erklären inzwischen, sie würden ihr „Blatt“ nur noch online studieren (TNS Emnid 2006). Nur 20% der Medienkonsumenten nennen die Tageszeitung als erste Informationsquelle, 28,1% setzen aufs Fernsehen, bereits 43,5% aufs Internet (result media, 2007).

Stefan Heng, Medienanalyst der Deutschen Bank, erklärte vor einigen Monaten die Verlage seien, „schier dazu verdammt, sich mit dem Nutzermagnet Web 2.0 zu befassen“, warnte aber gleichzeitig vor blinder Euphorie. Und das ist der entscheidende Punkt: Chefredakteure, die noch heute stolz verkünden, dass sie keine E-Mails lesen, sind nicht (mehr) witzig, sondern peinlich. Aber Kollegen, die mit dem Farbeimer über ihren Onlineauftritt hüpfen, um hier ein Podcast und dort ein Weblog hinzuklecksen, liegen leider ähnlich falsch.

Bleiben wir beim Weblog-Beispiel: Im Internet hat sich in den vergangenen Jahren mit der sogenannten „Blogosphäre“ eine eigene Mediensparte entwickelt: unabhängig, frech, detailverliebt, bestens vernetzt und bisweilen extrem zynisch. Etablierte Medienhäuser werden von der Blogosphäre gern als Vertreter des „Holzjournalismus“ bezeichnet (in Anlehnung an das Papier als Datenträger). Und Verlage, die in ihren Onlineauftritten selbst Weblogs launchen, stehen oft vor dem Problem, dass ihnen aus der Szene Misstrauen oder aktives Desinteresse entgegenschlagen: keine Verlinkung, keine Kommentierung, dafür viel Spott in den jeweiligen unabhängigen Weblogs. Die Folge: Hohe Frustration in der eigenen Redaktion und Wasser auf die Mühlen derjenigen, die Web 2.0 ohnehin nur für eine Modeerscheinung halten.

Mit drei zentralen Ansätzen können Medienhäuser diesem Tal entkommen, ohne gleichzeitig zu riskieren, den Anschluss an neue Rezeptionsstrukturen (und damit den Weg der Werbeeuros) zu verlieren.

1. Alle an einem Tisch: Verlagsgeschäftsführung, Marketing und Redaktion müssen gemeinsam definieren, was ihr Haus unter Crossmedia versteht. Im Gegensatz zur New Economy können wir uns heute auf eine zehnjährige Erfahrung stützen und solidere Prognosen wagen. Wir wissen besser als je zuvor, was unsere Leser oder Zuschauer in Zukunft wollen.

2. Alle auf Augenhöhe: Web 2.0 hat die Einbahnstraßen-Kommunikation beendet. Im Internet wird jeder User zum Medienproduzenten, Freeware-Programme sorgen dafür, dass in fünf Minuten ein multimediales Weblog platziert werden kann. Verlage müssen diese Erwartungshaltung vorwegnehmen, auf Interaktion und User-Beteiligung achten, ohne dies zum puren Selbstzweck zu erklären.

3. Alle auf neuem Stand: Klaus Ebert von AS Digital TV bemängelte jüngst, in der deutschen Medienlandschaft gebe es eine Qualifizierungslücke von zehn Jahren. In der Tat werden Crossmedia-Inhalte und –Anwendungen erst mit großer Verzögerung vermittelt. Es ist für alle Häuser höchste Zeit, jetzt in die Qualifizierung einzusteigen – ohne Standesdünkel (siehe Punkt 1): Abteilungsleiter, Vertriebschef, Trainee - alle auf derselben Schulbank.

Ab dem Jahr 2010 wird ein größerer Umbruch einsetzen, dann werden online erstmals mehr Werbeumsätze gemacht als im Fernsehen. Es liegt an jedem Einzelnen, darin Bedrohung oder Chance zu sehen.

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zum "Mediatrend 2006":

(…) „Extrem skeptisch“ werden auch die kurzfristigen Perspektiven für das digitale Fernsehen beurteilt. Mittelfristig jedoch wird mit einem Durchbruch gerechnet. Hatte sich das Schlagwort ‚Content is King’ im Zuge der New-Economy-Blase und der „Medienkrise“ zunächst totgelaufen, unterstützen nun alle Befragten die Aussage, dass Content 2006 wieder an Bedeutung gewinnt. Bei der 2005er Erhebung wollten das nur zwei Drittel der Experten unterschreiben. Einige wollen bereits Hinweise von Werbetreibenden erhalten haben, die „bereits heute die Knappheit von Qualitätsumfeldern für die Internet-Werbung“ beklagen. Zudem habe der „Trash im Fernsehen“ ausgedient. „Nur Formate mit großer Reichweite bleiben im Programm.“ Damit gewinnen die Inhalte an Bedeutung, „da ohne attraktiven Content die Zuschauer ausbleiben.“ (…)

(Ausgabe 7/06, S. 23)

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zum "Mediatrend 2006": 

Media-Trend 2006 prognostiziert 2,7 Prozent Wachstum für Medienwirtschaft

Die Medienbranche könnte in diesem Jahr um 2,7 Prozent wachsen. Zu diesem Ergebnis kommt der Media-Trend 2006. Das Medien-Rat-Institut befragt für den Media-Trend deutsche Media-Experten, Consultants, Medienanalysten sowie -Wirtschaftler nach ihrer Einschätzung zur Entwicklung der Branche. Demnach rechnen rund 80 Prozent der befragten in diesem Jahr mit einer leichten Konsolidierung. Rund ein Drittel der Befragten geht davon aus, dass das Internet eine sehr positive Entwicklung nehmen wird, 29 Prozent schreiben dem Fernsehen eine solche zu. Immerhin 38,5 Prozent gehen davon aus, dass das Digitalfernsehen bereits in diesem Jahr den Durchbruch schafft.

(08.02.06)

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Pressemitteilung zum 70. Todestag von Kurt Tucholsky:  

„Der moralische Journalist“ - MedienRat erinnert an Tucholsky

München, 28.11.05 (MR-I) Anlässlich seines 70. Todestages (21.12.05) erinnert das MedienRat-Institut an den großen deutschen Publizisten Kurt Tucholsky. 

„Eine Tageszeitung wird bekanntlich vom Leser geschrieben. Da der Leser keine Zeit hat, sie selbst zu schreiben – denn eine Talentfrage ist dies nicht -, so beauftragt er damit die Redakteure. Die schreiben genau das, was der Leser schriebe, wenn er schreiben könnte.“ Schrieb Kurt Tucholsky unter seinem Alias Ignaz Wrobel am 6. Februar 1926 für Das andere Deutschland. Tucholsky gilt als großer Spötter, als „Meister der kleinen Form kämpferischer Publizistik“, wie es in einem biografischen Text heißt. Tucholsky war der Spott immer auch Abwehr, Rückzugsgebiet, Schutzschild. Vor siebzig Jahren, am 21. Dezember 1935 genügte er ihm nicht mehr, verzweifelt nahm er sich im schwedischen Exil das Leben.

Tucholskys letzter Beitrag für die Weltbühne, das Zentralorgan der demokratischen Weimarer Presse (wenn auch nicht immer eins mit den Weimarer Demokraten), war schon am 8. November 1932 erschienen. Zu diesem Zeitpunkt war schon seit einigen Wochen eine Parallelausgabe der Weltbühne im damals noch freien Wien erschienen. Die Passage in einem Brief Tucholskys aus jenen Tagen macht deutlich, wie sehr er schon resigniert hatte: „Die Wiener Ausgabe der ‚Weltbühne’ wird wohl nichts werden, denn ich kann mir nicht denken, daß mit  diesen Arbeitsmethoden überhaupt irgend etwas zu erzielen ist. Es ist grauslich. Ich mische mich da nicht ein, dazu sind mir meine Nerven zu schade…“ – „Der kranke Tucholsky hat aufgegeben“, heißt es dazu in der Weltbühne-Dokumentation von Ursula Madrasch-Kropp.

Einen „Märtyrer des Journalismus“ hat MedienRat im Mai Carl von Ossietzky genannt, neben Tucholsky einer der bekanntesten Autoren und ebenfalls Chefredakteur der Weltbühne. Dieser Ehrentitel gilt Tucholsky ebenso sehr. Und es ist schade, dass er in der Berliner Republik nicht eine größere Wertschätzung genießt, Generationen von Journalisten dürften ihn gerne als unerreichbares Vorbild nehmen. 

"Nur die Dummen glauben ja, einer wie er müsse zynisch, nichts dürfe ihm heilig sein. Dabei war dem Polemiker, der frech war und skrupulös, eine (oft enttäuschte") Menschenliebe heilig", schrieb Herbert Riehl-Heyse über Tucholsky, den er einen "moralischen Journalisten" nannte. Kurz vor Weihnachten 1935 hatte er sich das Leben genommen. Gerade in diesen gefühlsbetonten Tagen, sieben Jahrzehnte später, möchten wir nachdrücklich an ihn erinnern.

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zur Zwischenbilanz "Mediatrend 2005": 

Medientrend 2005: Digitale Konvergenz

Mit unterschiedlichen Strategien versuchen Deutschlands Medienhäuser der anhaltenden Krise und Konsumstagnation Herr zu werden. In einer Trendanalyse der Geschäftsmodelle führender Konzerne kommt MedienRat zu dem Ergebnis, dass wieder mit etwas mehr Mut neue Konzepte erstellt und auch umgesetzt werden. Allerdings fehlt noch in nötiger Konsequenz der Gedanke an die Qualität neuer Produkte und Geschäftsideen.

„Mobile content“ bleibt ohne Zweifel einer der meistgebrauchten Begriffe in der Diskussion um Wege aus der Medienkrise. „Damit bestätigt sich grundsätzlich unsere Prognose aus dem Mediatrend 2005“, so MedienRat-Direktor Ansgar Mayer. Gleichzeitig ist allerdings weder eine einheitliche Linie noch ein nachhaltiger wirtschaftlicher Effekt zu erkennen. „Wir müssen es zunächst einmal als positiv werten, dass überhaupt wieder versucht und investiert wird“, so Mayer.

Gleichzeitig nehmen im Zuge der „digitalen Konvergenz“ die Abgrenzungen zwischen den Mediengattungen ab. „Wenn Radiosender ausschließlich über Handy ausgestrahlt werden oder RTL über eine Tageszeitung nachdenkt, wird deutlich, dass der Crossmedia-Gedanke erst allmählich in vollem Umfang greift“, sagte MedienRat-Gründer Ansgar Mayer.

Beim „Mediatrend 2005“ des MedienRat-Instituts erwarteten die befrageten Experten am ehesten bei Internet und Mehrwertdiensten eine positive Entwicklung im Jahresverlauf. Dieser Trend scheint sich derzeit auf niedrigem Niveau zu bestätigen.

Mayer: „Grundsätzlich gilt also bei aller Vorsicht: Es bewegt sich etwas. Wir hoffen, dass die Verlage die Rechnung nicht weiterhin ausschließlich mit ihren Controllern und Consultants machen, sondern auch wieder die Redaktionsebene einbeziehen und auf inhaltliche Qualität setzen.“

(04.07.05)
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Pressemitteilung zum 60. Jahrestag des Kriegsendes:  

MedienRat
und "Ossietzky-Liga" (ILMR) gedenken der Märtyrer des Journalismus  

München, 08.05.05 (MR-I) „In Europa ist viel über den Krieg nachgedacht worden. Die Engländer taten es vorher, die Franzosen während des Krieges, die Deutschen nachher“. Schrieb Kurt Tucholsky vor dem Zweiten Weltkrieg. Seine Stimme wurde genauso wenig gehört wie die vieler aufrechter Berufskollegen, die nach der NS-Machtergreifung verfolgt, vertrieben, verbrannt wurden.

Das MedienRat-Institut möchte in diesem Gedenkmonat der „Internationalen Liga für Menschenrechte“ ein Forum bieten, die vom großen Publizisten Carl von Ossietzky maßgeblich unterstützt worden ist:  

1920 wurde der Publizist Carl von Ossietzky aktives Mitglied dieser Vereinigung, zu der damals Albert Einstein, Graf Arco, Kurt Eisner, Eduard Bernstein, Helmut von Gerlach, Käthe Kollwitz, Ernst Reuter, Gustav Landauer, Harry Graf Kessler, Heinrich Mann u.a. gehörten. In der Weimarer Republik war der Schwerpunkt der Aktivitäten die Sicherung der in der Reichsverfassung festgelegten demokratischen Bürgerrechte. Die intensive Zusammenarbeit mit der Zeitschrift "Die Weltbühne" wurde zum Forum für Carl von Ossietzky und die Liga für Menschenrechte für ihre Warnungen vor Faschismus, Militarismus und Kapitalismus.

Die kritischen Publizisten der "Weltbühne" standen schon 1923 bei der politischen Polizei unter argwöhnischer Beobachtung. Ossietzky selbst wurde als Herausgeber der "Weltbühne" mehrmals zu Geldstrafen und in dem berühmten Weltbühneprozess wegen "Landesverrats" zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er die geheime, durch den Versailler Vetrag verbotene  Aufrüstung öffentlich machte.

Wegen seiner konsequenten, mutigen Haltung gegen den Faschismus gehörte Ossietzky zu den ersten Verhafteten nach der Nacht des Reichstagsbrandes im Februar 1933. Die Liga wurde sofort verboten, - und natürlich auch die "Weltbühne". Ossietzky kam nach der KZ-Haft nie wieder frei. Als Häftling weigerte er sich Göring gegenüber, den Friedensnobelpreis abzulehnen. 1938 starb er an den Folgen der Misshandlungen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten Mitglieder der früheren Deutschen Liga für Menschenrechte in Berlin die Internationale Liga für Menschenrechte im Geiste Carl von Ossietzkys neu. Seit 1962 verleiht die Liga jährlich zum Tag der Menschenrechte  die Carl-von-Ossietzky-Medaille an Personen oder Gruppen, die sich im Kampf um die Menschenrechte besondere Verdienste erworben haben.

Um die politische und gesellschaftliche Unabhängigkeit zu wahren, finanzieren wir unsere Arbeit durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Die Aktivitäten werden von den Ausschüssen, dem Vorstand und einem freiwilligen Bürodienst ehrenamtlich geleistet. Hierfür brauchen wir engagierte Menschen.

Internationale Liga für Menschenrechte im Geiste von Carl von Ossietzky, www.ilmr.de. 

Spendenkonto:
Bank für Sozialwirtschaft, Konto 33 17 100, BLZ 100 205 100

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zum "Mediatrend 2005": 

Meta-Studie: TV und Web sind Deutschlands Hoffnungsträger

Die deutsche Medienwirtschaft wird auch 2005 noch nicht wieder völlig durchstarten, doch zumindest setzt sich die Erholungs-Tendenz weiter fort. Dies ist das Ergebnis des Meta-Surveys "Mediatrend 2005", den das MEDIENRAT-Institut veröffentlicht hat.

Das Institut hatte in den vergangenen Wochen führende deutsche Media-Experten, Consultants, Medienanalysten sowie -Wirtschaftler nach ihrer Einschätzung zur Entwicklung der Medienwirtschaft 2005 befragt. Entscheidend war dabei der Meta-Ansatz, also der Versuch, aus der Einschätzung verschiedener Fachrichtungen ein Gesamtbild zu gewinnen.

Rund zwei Drittel der Befragten rechnen demnach für die deutsche Medienwirtschaft insgesamt im kommenden Jahr mit einer "leichten Konsolidierung". Im Gegensatz zum Mediatrend des Vorjahres halten diesmal allerdings zumindest einige Teilnehmer auch ein stärkeres Wachstum für möglich. Der Mittelwert der Schätzungen beträgt 2.3 Prozent.

Dabei haben die Experten die positivsten Erwartungen mit Blick auf Fernsehen, Internet sowie Mehrwertdienste wie UMTS. Bei technischen Neuerungen wie dem von Premiere-Chef Georg Kofler propagierten "Personal Video Recorder" bleibt die Mehrzahl der Befragten für 2005 skeptisch. Diese Technik werde "erst mittelfristig von Bedeutung" sein, erklärten knapp 70 Prozent der Befragten.

Noch deutlicher als im vergangenen Jahr fällt diesmal die Prognose zugunsten der journalistischen Inhalte aus. Ebenfalls fast zwei Drittel aller Befragten gehen demnach davon aus, dass Content im Jahr 2005 weiter an Bedeutung gewinnen wird.

(25.11.04)
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zum "Mediatrend 2005": 

TV und Internet sind Hoffnungsträger 2005

Das MedienRat-Institut hat in den vergangenen Wochen führende deutsche Media-Experten, Consultants, Medienanalysten sowie -Wirtschaftler nach ihrer Einschätzung zur Entwicklung der Medienwirtschaft 2005 befragt. Entscheidend war dabei der Meta-Ansatz, also der Versuch, aus der Einschätzung verschiedener Fachrichtungen ein Gesamtbild zu gewinnen.

Rund zwei Drittel der Befragten rechnen demnach für die deutsche Medienwirtschaft insgesamt im kommenden Jahr mit einer "leichten Konsolidierung". Im Gegensatz zum Mediatrend des Vorjahres halten diesmal allerdings zumindest einige Teilnehmer auch ein stärkeres Wachstum für möglich. Der Mittelwert der Schätzungen beträgt 2.3 Prozent.

Dabei haben die Experten die positivsten Erwartungen mit Blick auf Fernsehen, Internet sowie Mehrwertdienste wie UMTS. Bei technischen Neuerungen wie dem von Premiere-Chef Georg Kofler propagierten "Personal Video Recorder" bleibt die Mehrzahl der Befragten für 2005 skeptisch. Diese Technik werde "erst mittelfristig von Bedeutung" sein, erklärten knapp 70 Prozent der Befragten.

Noch deutlicher als im vergangenen Jahr fällt diesmal die Prognose zugunsten der journalistischen Inhalte aus. Ebenfalls fast zwei Drittel aller Befragten gehen demnach davon aus, dass Content im Jahr 2005 weiter an Bedeutung gewinnen wird.

(25.11.04)
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zur Zwischenbilanz "Mediatrend 2004": 

Medien: Internet wird zum Motor
Aufstockung der Online-Redaktion empfohlen

Der bisherige Verlauf des Jahres 2004 bestätigt Prognosen des "Mediatrend 2004“, den das deutsche MedienRat-Institut vor einem Jahr erstmals vorgelegt hat. Die für den Meta-Survey befragten führenden deutschen Medienforscher und Mediaexperten hatten dem Internet die grössten Entwicklungschancen unter allen Mediengattungen gegeben -- dies belegen nun auch erste Bilanzen:

Die Werbeträger-Analyse des Instituts für Demoskopie Allensbach (AWA) hat ergeben, dass inzwischen 15.27 Millionen Deutsche das Internet nutzen, fast 1.9 Millionen mehr als noch 2003. "Damit bestätigt sich die Entwicklung, die wir nach der Experten-Befragung prognostiziert hatten“, erklärte der Direktor des MedienRat-Institutes, Ansgar Mayer.

Während jedoch die befragten Spezialisten davon ausgingen, dass mit dem Blick auf alle Mediengattungen die Bedeutung von journalistischen Inhalten an Bedeutung zunehme werde, fielen die Prognosen fürs Internet zurückhaltender aus. So wurden in vielen Online-Redaktionen auch in diesem Jahr Stellen gestrichen. "Zusätzlich sorgten Kooperationen mit externen Dienstleistern oder der Zusammenschluss von Domains dafür, dass die journalistische Vielfalt im Web reduziert wurde“, erklärte Mayer.

Doch auch im journalistischen Bereich des Internet gibt es hoffnungsvolle Anzeichen. Die Onlineredaktionen der europäischen Medienhäuser sollen bis 2008 im Schnitt um bis zu zwei Stellen ausgeweitet werden, ergab jüngst eine Schätzung der "Online Publishers Association Europe“.

(03.09.04)
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zur Zwischenbilanz "Mediatrend 2004": 

Internet ist Medien-Motor

Das Internet wird zum Motor der Mediengattungen. Diese Prognose aus seiner mit „Mediatrend 2004“ betitelten Analyse sieht das in München ansässige MedienRat-Institut nun bestätigt. Als Beweise hierfür werden die Werbeträger-Analyse des Instituts für Demoskopie in Allensbach herangezogen, die 15,27 Millionen Deutsche als Internet-Nutzer und somit um 1,9 Millionen mehr als 2003 ausweist.

Das Institut argumentiert weiters mit einer CapGemini-Einschätzung, demnach das Internet „eine positive Entwicklung erleben“ würde, jedoch auf darauf hinweist, dass die Bedeutung von Content weiter in den Hintergrund treten wird. Dies wird vom MedienRat-Institut mit weiteren Streichungen von Stellen in Online-Reduktionen, Kooperrationen mit externen Dienstleistern und Domain-Zusammenlegungen auch dahingehend interpretiert als dadurch die journalistische Vielfalt im Web reduziert wird. Im gleichen Atemzug verweist die Organisation auf eine Schätzung der Online Publishers Association Europe, die von einem Ausbau der Online-Redaktionen im Schnitt um zwei Stellen bis 2008 ausgeht.

(02.09.04)
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zur Diskussion um Formatradios:

MedienRat-Institut empfiehlt Programmmachern mehr Mut

Der Hörfunk fällt in der Konkurrenz der Mediengattungen in Deutschland weiter zurück; vor allem kommerzielle Veranstalter befinden sich infolge sinkender Werbeeinnahmen vielfach in existentieller Not. „Jetzt sollte doch zumindest der berüchtigte ‚Mut der Verzweiflung’ dazu führen, dass man sich wieder auf die alte Wertigkeit des Radios zurückbesinnt“, sagt der Direktor des MedienRat-Instituts, Ansgar Mayer.

Die Antwort auf die Herausforderung laute „Profil- statt Formatradio“, so Mayer: „Weg von der Gleichförmigkeit aus den ‚größten Hits’, den ‚besten Gewinnspielen’ und den ‚witzigsten Gags’ – jetzt müssen Sender auf Wiedererkennung setzen, einen eigenen Programm-Charakter entwickeln, eben Profil zeigen.“

Es sei „durchaus vernünftig“, wenn Radiosender ihren Hörern „eine Anti-Laber-Garantie“ gäben. „Aber das sollte nicht für den Abschied vom Wort, sondern für den Abschied von Hirn- und Einfallslosigkeit stehen“, erklärt Mayer. Ermutigend sei, dass bei einigen Programmverantwortlichen ein Umdenken eingesetzt habe.

(18.05.04)

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Gastkommentar rundy Extra "Nachrichtenfernsehen"

n-tv contra N24
Wer hat die besseren Karten?

Für n-tv und dessen Gesellschafter RTL scheint die Sache klar: Der Konkurrent habe sich mit seinem Doku-Format vom Programmkonzept eines klassischen Newskanals verabschiedet und werde sich zum „Reportagesender“ entwickeln, so RTL-Chefredakteur Hans Mahr. n-tv-Geschäftsführer Johannes Züll ließ sogar genau nachrechnen: 36,5% betrage der Doku-Anteil bei N24, dagegen bleibe es beim Nachrichtenprofil von n-tv. Vor noch nicht allzu langer Zeit hätte ich mich diesem Urteil wahrscheinlich angeschlossen.

Inzwischen aber scheint sich n-tv in geradezu unglaublicher Hast von seinem über zehn Jahre aufgebauten guten Ruf verabschieden zu wollen. Moderationen sind zunehmend mit Meinungen eingefärbt, anspruchsvolle Sendungen wie der „Grüne Salon“ wurden eingespart, Reporterschalten zur Frankfurter Börse geraten oftmals zur skurrilen Smalltalk-Arena. Natürlich haben wir in den ersten Jahren über die Steifheit in der Anmutung von n-tv gegrinst, aber die muss ein Sender durch Souveränität beenden, nicht durch Schluderigkeit. Nach wie vor bleiben dabei die CNN-Moderatoren ein hierzulande unerreichtes Vorbild. (Nicht umsonst hat CNN selbst inzwischen auf sein mehr als dürftiges Deutschland-Fenster verzichtet – offenbar konnte auch „das Original“ kein ädaquates deutsches Personal finden.)

n-tv werde der einzig wahre Nachrichten- und Wirtschaftssender in Deutschland, hat Hans Mahr kürzlich prognostiziert. Die Chance ist ihm nicht abzusprechen, doch muss man bezweifeln, ob Umzug und Personalabbau dafür die geeignete Strategie markieren. Auch ich denke zwar, dass mittelfristig nur einer der beiden Nachrichtensender überleben wird. (Sieht man einmal vom außer Konkurrenz laufenden EuroNews ab.) Sollte aber ProSiebenSat.1 diesmal konsequent die Synergie-Karte spielen und sich als Hauptstadt-Sender positionieren, könnte es urplötzlich eng werden für den eigentlichen Platzhirschen.

Um die Nr.1 zu werden, muss N24 wiederum endlich damit beginnen, ein eigenes Nachrichtenprofil zu finden. Der neue ProSiebenSat.1-Chef Guillaume de Posch hat angekündigt, dass sich sein Nachrichtensender stärker an US-Vorbildern orientieren wolle. Ein weiteres Mal ist dabei das Stichwort Fox News gefallen. Für den Tag aber, an dem n-tv den Sendebetrieb einstellt, und N24 als Fox News Deutschland antritt, fordere ich im Sinne der Qualität schon heute: Dann brauchen wir tagesschau digital, als gebührenfinanzierten Newskanal mit Anspruch. So weit muss es allerdings nicht unbedingt kommen.

(05 / 04)
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Pressemitteilung zum Karl-Kraus-Geburtstag 2004:

Wo bleibt der „Karl-Kraus-Preis für Journalismus“?

München, 26.04.04 (MR-I). Aus Anlass des 130. Geburtstages des großen österreichischen Publizisten und Zeitkritikers Karl Kraus (28. April) hat sich das MedienRat-Institut für Qualität im Journalismus mit einem Aufruf an Mäzene und Stifter gewandt.

Gerade jetzt befinde sich die Presse in einer ähnlichen Zangenbewegung, wie sie auch schon Karl Kraus beschrieben hatte, erklärte MedienRat-Gründer Ansgar Mayer. Auf der einen Seite erhöhten Anzeigenkunden mit wachsendem Einfluss ihren Druck auf eine freie und kritische Berichterstattung. „Die jüngste Boykott-Aktion von Aldi gegen die Süddeutsche Zeitung ist ein weiteres unangenehmes Warnzeichen“, so Mayer.

Andererseits sinke durch personellen Aderlass die journalistische Qualität und der Eigenanspruch vieler Medien. Ansgar Mayer: „Auch Karl Kraus hat sich bereits leidenschaftlich über Sprachverhunzung, fehlerhafte Grammatik und schlechtes Zeitungsdeutsch aufgeregt. Manche seiner Mahnungen ließen sich heute wieder 1:1 in der Fachpresse veröffentlichen.“  

Es wäre ein mutiges und ermutigendes Zeichen, in Zeiten der Medienkrise einen „Karl-Kraus-Preis“ zu stiften, „der kritischen Journalismus in der Tradition Kraus’scher Sprachkunst ehrt“, so Mayer. „Eigentlich muss der Preis gar nicht dotiert sein – allein dessen Name sollte für jeden Journalisten Ansporn und Ehre genug bedeuten“, sagte der Direktor des MedienRat-Instituts weiter. Nötig sei aber eine entsprechend hochkarätig besetzte und unabhängige Jury. Das MedienRat-Institut suche deshalb weiter das Gespräch mit möglichen Förderern eines Preises.

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Mediendienst rundy zur Diskussion um Pressefusionskontrolle:

MedienRat: Qualitäts-Debatte

Das MedienRat-Institut erweiterte die Debatte über eine Novellierung der Pressefusionskontrolle. Das Institut fordert, dass Verleger, die Titel eines anderen Verlages übernehmen wollen, erst einen journalistischen Qualitätstest bestehen sollen.

Dem schlossen sich u.a. Medien-Experten der Grünen an. Die deutschen Verleger haben bisher keine Stellungnahme abgegeben.

Darüber hinaus erfuhr MedienRat, dass mehrere Zeitungsverleger - darunter der Süddeutsche Verlag - wegen des Tarifabschlusses weitere Personalkürzungen vornehmen wollen.  

(04.03.04)

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Pressemitteilung zur Debatte über eine Novellierung der Pressefusionskontrolle

„Klausel über journalistische Qualität denkbar“

Vergleichbarer Ansatz in Großbritannien / MedienRat-Institut befragte Bundestagsfraktionen

München, 05.02.04 (MR-I). Die künftige Pressefusionskontrolle in Deutschland soll auch publizistische Mindest-Garantien enthalten. Dieser Forderung des MedienRat-Instituts haben sich bei einer Befragung der im Bundestag vertretenen Parteien Medienexperten von CDU/CSU sowie Bündnis ´90/Die Grünen angeschlossen.

MedienRat konfrontierte die Mitglieder des Bundestags-Ausschusses für Medien mit geplanten Grundsätzen für eine neue Pressefusionskontrolle in Großbritannien. Das „Department of Trade and Industry“ erarbeit derzeit Richtlinien, nach denen bei der Übernahme eines publizistischen Titels auch Auflagen zur journalistischen Qualität zu erfüllen sind.

„Bei zukünftigen Entscheidungen zur Übernahme oder Fusion von Zeitungen“ sollten „auch qualitative Aspekte stärker berücksichtigt werden“, forderten Experten der Grünen-Bundestagsfraktion bei der Befragung. Dabei ginge es um Auflagen für Verleger, die ihr Portfolio um andere Titel erweitern wollen. Die Fusionskontrolle müsse dabei unter anderem „den Umfang der Redaktionen stärker berücksichtigen“, so die Grünen.

Auch die Unionsfraktion knüpft entsprechende Erwartungen an den neuen Gesetz-Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums, wie die MedienRat-Erhebung ergab. Gleichzeitig äußerte sich eine Expertin der CDU skeptisch gegenüber den britischen Ansätzen. Es stelle sich die Frage, welches Gremium im Zuge eines Fusionsverfahrens die journalistische Qualität eines Konzerns bewerten solle, hieß es aus der Unionsfraktion.

Enttäuscht zeigte sich MedienRat-Gründer Ansgar Mayer über das Verhalten der beiden anderen im Bundestags-Medienausschuss vertretenen Parteien: „Die sieben SPD-Abgeordneten sowie der FDP-Vertreter wollten zur Frage der journalistischen Qualität leider keine Stellung beziehen.“

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Presse-Echo auf Irak-Studie:

 


Studie lobt Kriegsberichterstattung der deutschen Sender

Die deutschen Fernsehsender haben aus den Erfahrungen des ersten Golfkrieges 1991 gelernt. Das ist das Ergebnis einer Studie des MedienRats-Instituts über die Arbeit der Fernsehkorrespondenten von ARD, ZDF, RTL und Sat.1. Untersucht wurden jeweils die Hauptnachrichtensendungen der vier Networks  vom 15. bis 20. März. (…)
(28.03.03)


 

Mehr Interesse an Informationen – Nachrichtensendungen erleben ein Quotenhoch

(…) Die Berichterstattung hat sich im Vergleich zum ersten Golfkrieg verändert, analysiert das Institut MedienRat, München: Tatsachenbehauptungen werden vorsichtiger formuliert, gleichzeitig werden Quellen häufiger genannt.“
(14/03)

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Pressemitteilung zum 100-jährigen Jubiläum des ADAC

„Medien sanktionieren ein Motor-Monopol“

Faulheit vieler Journalisten bedrohe den Meinungs-Pluralismus

München, 30.05.03 (MR-I). Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums des ADAC hat das MedienRat-Institut auf eine zu einseitige Fixierung zahlreicher Journalisten hingewiesen. „Bei Auto- und Verkehrsthemen hat der ADAC inzwischen nahezu eine Monopolstellung in der Medienlandschaft inne“, sagte MedienRat-Gründer Ansgar Mayer.

Viele Journalisten würden aus Faulheit oder gar Unwissenheit nicht auf Informations-Alternativen wie „Automobilclub von Deutschland“, „Auto Club Europa“ oder den ökologisch orientierten „Verkehrsclub Deutschland“ zurückgreifen. Der ADAC habe zwar sicherlich den größten Medien-Etat und mit Abstand die meisten Mitglieder, so Mayer. „Es stellt sich nur die Frage: Berichten die Medien über den ADAC, weil er die meisten Mitglieder hat oder ist es umgekehrt?“

In einem so investitions-intensiven Bereich wie Infrastruktur und Verkehr sollte in der öffentlichen Wahrnehmung nicht nur ein Interessenverband existieren, so Mayer. „Verkehrspolitiker können kaum mehr eine Entscheidung gegen den ADAC durchsetzen – dafür sind die Medien sicherlich mitverantwortlich.“

Für das MedienRat-Institut erklärte Mayer abschließend: „In der Politik wäre es für Journalisten undenkbar, immer dieselbe Partei um ihre Meinung zu bitten. Warum sollte diese Regel nicht auch für ‚des Deutschen liebstes Kind’ gelten?“